Friedrich gegen Lockerung des Asylrechts
Einige Vorschläge der EU-Kommission würden erfahrungsgemäß Anreize für einen stärkeren Zuzug von Wirtschaftsflüchtlingen schaffen, kritisierte Friedrich. »Wir dürfen die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen«, sagte der Minister mit Verweis auf die hohen Asylbewerberzahlen der 1990er Jahre in Deutschland. Heute seien die Zahlen zwar deutlich niedriger. Er sei dennoch gegen eine Lockerung des Asylrechts. »Asylpolitik ist keine Schönwetterpolitik.« Ein Asylsystem müsse langfristig und auch auf hohe Bewerberzahlen ausgerichtet sein.
Seit Jahren wird in der EU um die Asylpolitik gestritten. Die EU-Kommission hatte sich bereits mit ihren Vorschlägen von 2008 und 2009 über Mindeststandards bei Asylverfahren nicht im Ministerrat und Parlament durchsetzen können. Kürzlich unternahm sie gegen den Widerstand aus den Mitgliedstaaten einen neuen Vorstoß. Danach sollen die 27 Länder die Bedingungen für die Aufnahme von Asylanten angleichen, ihnen mehr Rechte geben und mehr gegen Missbrauch tun.
Zum Aktionspaket
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.