Amtschef für gemeinsame EU-Asylpolitik

2010: 48 000 Anträge in Deutschland gestellt

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (epd/ND). Der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Manfred Schmidt, hat eine rasche Einigung auf eine gemeinsame europäische Asylpolitik gefordert. Die Herausforderungen der Zukunft seien nur auf europäischer Ebene lösbar, sagte Schmidt am Dienstag auf einem Symposium zum Flüchtlingsschutz in Berlin. Ohne ein einheitliches Verfahren richtetet sich der Zuzug von Flüchtlingen danach aus, welche Länder für sie am günstigsten seien. Dann bestehe die Gefahr, dass die betroffenen Länder ihre Asylregeln verschärften, so Schmidt.

Dem Amtschef zufolge gab es 2010 in 27 EU-Ländern rund 270 000 Asylsuchende. Während einige Staaten Rückgänge von bis zu 40 Prozent verzeichneten, stiegen in anderen Ländern die Asylbewerberzahlen um bis zu 50 Prozent, so etwa in Deutschland. Rund 41 000 Menschen stellten 2010 in Deutschland erstmals Antrag auf Asyl, rund 7000 einen Folgeantrag. Die Bundesrepublik gewährte 2010 mehr als 10 000 neuen Flüchtlingen Schutz. Die meisten Asylbewerber in Deutschland stammten aus Afghanistan, Irak, Iran und Syrien, ergänzte Schmidt.

Am Montag hatte sich Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) auf dem Symposium »gegen jede Großzügigkeit« bei einem »massenhaften Zustrom von Migranten, die nicht Schutz, sondern lediglich ein besseres Leben suchen«, ausgesprochen. Anreize, die zu einem Zuzug von Armuts- und Wirtschaftsflüchtlingen führen könnten, seien zu vermeiden.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal