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Auf dem Weg in die europäische Spitze

Frankreich startet mit großen Zielen in das Turnier und tritt zum Auftakt gegen Nigeria an

Wenn die Weltmeisterschaft am Sonntag in Berlin mit dem Spiel der deutschen Mannschaft gegen Kanada offiziell eröffnet wird, sind schon die ersten 90 Turnierminuten gespielt. Ein Blick nach Sinsheim lohnt sich allemal, und dass nicht nur weil sich mit Frankreich und Nigeria zwei Gegner der DFB-Elf aus der Gruppe A duellieren.

Die Entwicklung des französischen Frauenfußballs macht die »Equipe Tricolore« nicht nur für die deutsche Nationalspielerin Lira Bajramaj zum »Geheimfavoriten« der Titelkämpfe. Sie muss es wissen: Die Noch-Potsdamerin und Neu-Frankfurterin unterlag im Finale der Champions League in diesem Jahr mit Turbine der Elf von Olympique Lyon. Mit Juvisy FCF hatte es ein weiterer Verein bis ins Viertelfinale geschafft – und scheiterte dort an den Potsdamerinnen.

Für Nationaltrainer Bruno Bini sind dann auch Spielerinnen dieser beiden Teams das Gerüst seiner Mannschaft. Während vom ungeschlagenen Meister Lyon gleich zehn im WM-Kader stehen, kommt die Spielführerin vom Meisterschaftsvierten. Die 37-jährige Sandrine Soubeyrand wird auch in ihrem 162. Länderspiel wieder aus dem zentralen Mittelfeld heraus den Rhythmus des französischen Spiels bestimmen. Mit ihrem Motto, den eigenen »Zielen und Träumen keine Schranken« zu setzen, hat sie es bis zur Rekordnationalspielerin gebracht und mitgeholfen, Frankreichs Fußballerinnen weit nach vorn zu bringen – bis auf Platz sieben der Weltrangliste.

Soubeyrand war 2003 in den USA bei der bisher einzigen WM-Teilnahme dabei. Damals schied das Team schon in der Vorrunde aus. Im Jahr 2009 führte sie mit der Kapitänsbinde die Nationalmannschaft zum bislang größten Erfolg: Im Viertelfinale der EM kam das Aus gegen die Niederlande erst im Elfmeterschießen.

Damals nahm noch kaum jemand Notiz davon. Bei dem Turnier in Finnland war kein einziger französischer Journalist akkreditiert. Zwei Jahre später sieht das schon anders aus: Die Übertragungen der Spiele im Fernsehen erzielen ordentliche Einschaltquoten. Und nach der überzeugenden WM-Qualifikation mit zehn Siegen und 50:0 Toren wollten Mitte Mai 7000 Zuschauer das Testspiel gegen Schottland in Brest sehen.

Nationaltrainer Bini will die gestiegene Aufmerksamkeit nicht enttäuschen und setzt ehrgeizige Ziele: »Wir wollen die Olympiaqualifikation, dafür müssen wir unter die ersten zwei Europas«, spricht er vom Halbfinale. Drei Punkte zum Auftakt gegen Nigeria und drei weitere im zweiten Spiel gegen Kanada plant er auf dem Weg dahin ein. »Und wenn wir noch Punkte brauchen, werden wir sie da holen«, schaut er auch selbstbewusst auf das letzte Gruppenspiel gegen Deutschland.

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