Gravierende Waldverluste in Burkina Faso

  • Brahima Ouédraogo Ouagadpigpi
  • Lesedauer: 2 Min.

In Burkina Faso hat eine Umweltstudie die Behörden in Alarmbereitschaft gesetzt. So büßt das westafrikanische Sahelland jedes Jahr 110 550 Hektar Wald oder mehr als vier Prozent seines Baumbestands ein. Drei Viertel der Verluste sind auf landwirtschaftliche Aktivitäten zurückzuführen. Auch wenn die vom Umweltministerium erstellte Untersuchung Zahlen der Jahre 1992 bis 2002 auswertet, zeigen sie einen aktuellen realistischen Trend auf. Allein in der Region Kompienga im Osten von Burkina Faso wurden in den letzten 15 Jahren 1600 Quadratkilometer Wald pro Jahr vernichtet. In Poni und Noumbiel im Südwesten schrumpften die Savannenwälder auf 60 Prozent ihrer ursprünglichen Größe und hinterließen Buschland.

»Verursacht wird das Problem auch durch Brandrodung, geringere Niederschlagsmengen, Buschfeuer und die hohe Nachfrage nach Holz und anderen Waldprodukten«, sagte Soumaila Bancé, der Landeskoordinator des Nationalrats für Umwelt und nachhaltige Entwicklung für die Umsetzung der Artenvielfaltkonvention CBD. Außerdem ließen sich die Wälder angesichts eines Bevölkerungswachstums von jährlich 3,1 Prozent nicht in der Geschwindigkeit wieder aufforsten, in der sie zerstört würden. Die Armut ist Bancé zufolge ein Faktor, der junge Arbeitslose veranlasst, die Wälder ohne Rücksicht auf die Folgen auszubeuten. »Sie holen sich die unreifen Früchte. Somit sind die Chancen, dass sich die reproduktionsfähigen Samen der reifen Früchte aussäen und zu neuen Bäumen entfalten können, gering«, sagte der Beamte. Bereits vom Aussterben bedroht seien Baobab-, Kapok- und Wildpflaumenbaum. IPS

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