Kaufkraft der Rentner schrumpft
Inflation stieg stärker als Altersbezüge / LINKE fordert neue Rentenformel
Das Ministerium verwies in einer Antwort auf eine Frage der LINKEN zugleich darauf, dass sich die Renten an der Lohn- und nicht der Preisentwicklung orientieren. »Auch die Löhne der Beschäftigten genießen keinen Schutz vor Inflation«, schrieb das Ministerium.
LINKEN-Chef Klaus Ernst warnte in der »Süddeutschen Zeitung« vom Dienstag:: »Auf Deutschland rollt eine Welle der Altersarmut zu.« Sollten die Renten weiter in dem Tempo sinken, »dann liegt die Durchschnittsrente in zehn Jahren unter der Grundsicherung«, so Ernst. Er plädierte für eine neue Rentenformel, die die Ruheständler vor Inflationsverlusten schützt. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Ulrike Mascher, sagte der Zeitung: »Die Rentner werden immer stärker von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt.«
Kritik kam am Dienstag auch vom Deutschen Gewerkschaftsbund. So erklärte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach in Berlin, es sei »ein gesellschaftlicher Skandal«, dass immer mehr Menschen im Alter nicht mehr von ihrer Rente leben könnten. »Wir brauchen endlich eine bessere soziale Absicherung für die Beschäftigten im Niedriglohnsektor und für prekär Beschäftigte«, forderte das DGB-Vorstandsmitglied. »Existenzsichernde Mindestlöhne gehören endlich ins Gesetzblatt.«
Dieser Artikel ist wichtig! Sichere diesen Journalismus!
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Auf Grund der Coronakrise und dem damit weitgehend lahmgelegten öffentlichen Leben haben wir uns entschieden, zeitlich begrenzt die gesamten Inhalte unserer Internetpräsenz für alle Menschen kostenlos zugänglich zu machen. Dennoch benötigen wir finanzielle Mittel, um weiter für sie berichten zu können.
Helfen Sie mit, unseren Journalismus auch in Zukunft möglich zu machen! Jetzt mit wenigen Klicks unterstützen!