Mit neuer Lust zum Gruppensieg

Deutschlands Fußballerinnen besiegen Frankreich mit 4:2 und treffen nun im Viertelfinale auf Japan

  • Mark Wolter, Mönchengladbach
  • Lesedauer: 3 Min.

Minutenlang feierten die deutschen Fußballerinnen nach dem Abpfiff mit den 45 867 Zuschauern in der ausverkauften Mönchengladbacher Arena den spektakulären 4:2-Erfolg gegen Frankreich. Mit einem Offensivfeuerwerk und deutlich mehr Spiellaune sicherten sich die DFB-Frauen den Gruppensieg, der ihnen im Viertelfinale Japan als Gegner beschert. Das Ergebnis der parallel ausgetragenen Partie zwischen den schon ausgeschiedenen Teams aus Nigeria und Kanada stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

Nach zwei wenig überzeugenden Auftritten drehten die deutschen Fußballerinnen gegen den stärksten Gruppengegner wie angekündigt auf, drückten die Französinnen von Beginn an in ihre Hälfte, erspielten sich mehrere Torchancen und belohnten ihr Engagement in der 25. Minute: Nach einem Freistoß von Babett Peter stahl sich Kerstin Garefrekes hinter der Abwehr davon und köpfte den Ball überlegt an Schlussfrau Berangere Sapowicz vorbei ins Tor.

Die wie ausgewechselt wirkende Elf von Silvia Neid ließ nicht nach, erkämpfte sich aggressiv die Bälle im Mittelfeld und attackierte immer wieder schnell. Nur sieben Minuten nach der Führung traf Stürmerin Inka Grings nach Flanke von Simone Laudehr ebenfalls per Kopf. Für viel Wirbel und Verwirrung bei den Französinnen sorgten mit ihrem Seitenwechselspielchen vor allem die Flügelspielerinnen Garefrekes und Fatmire Bajramaj, die nach den bisherigen Kurzeinsätzen in ihrer Heimatstadt von Beginn an spielen durfte.

Auf insgesamt vier Positionen hatte Neid ihre Mannschaft verändert. Wie beinahe erwartet nahm Birgit Prinz im Blitzlichtgewitter einer knapen Hundertschaft an Fotografen zunächst nur auf der Bank Platz. Schon am Abend vor der Partie hatte die Bundestrainerin ihrer formschwachen Spielführerin die Entscheidung mitgeteilt. »Ich hatte gute Gespräche mit ihr, und wir sehen das beide ähnlich«, erklärte Neid, die außerdem Bianca Schmidt für die kranke Linda Bresonik in die Abwehr und Lena Goeßling für die Gelb-vorbelastete Kim Kulig ins Mittelfeld beorderte.

Auf das Spiel hatte das keine Auswirkungen. Auch das von der zur Pause eingewechselten Marie-Laure Delie erzielte Kopfballtor (56.) brachte die Titelverteidigerinnen nicht aus dem Konzept. Grings antwortete nach einem Foul an Bajramaj mit einem Elfmetertreffer. Zwar kamen die zehn Französinnen nach der Roten Karte für Torhüterin Sapowicz nach einem weiteren Kopfballtreffer von Laura Georges (68.) nochmal zurück, doch Celia Okoyino da Mbabi setzte nach einem der zahlreichen Konter den Schlusspunkt.

Frankreich - Deutschland 2:4 (0:2)

Frankreich: Sapowicz - Lepailleur, Georges, Renard, Boulleau - Soubeyrand, Bussaglia - Le Sommer (68. Deville), Necib (46. Abily), Thiney - Thomis (46. Delie).

Deutschland: Angerer - Schmidt, Krahn (78. Popp), Bartusiak, Peter - Laudehr (46. Hingst), Goeßling - Garefrekes, Okoyino da Mbabi, Bajramaj - Grings.

Tore: 0:1 Garefrekes (25.), 0:2 Grings (32), 1:2 Delie (56.), 1:3 Grings (68., Foulelfmeter), 2:3 Georges (72.), 2:4 Okoyino da Mbabi.

Rote Karte: Sapowicz (65.).

Schiedsrichter: Heikkinen (Finnland).

Zuschauer: 45 687 (ausverkauft).

Kanada - Nigeria (nach Redaktionsschluss wegen Flutlichtausfalls in Dresden noch nicht beendet.)

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