Vorerst Happy End bei Alstom

Konzern gibt Jobgarantie bis 2016

  • Mirko Knoche
  • Lesedauer: 2 Min.

Entwarnung für Alstom in Salzgitter. Die Beschäftigten des Waggonbauers können aufatmen, es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Darauf einigten sich Betriebsrat und Gewerkschaft in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mit der Geschäftsführung. Der französische Konzern wollte 700 von 2800 Arbeitsplätzen nach Polen verlegen, nach Berechnungen der IG Metall sogar 1400. In ganz Deutschland produziert Alstom Kraftwerke, Stromleitungen und Schienenfahrzeuge. Noch am Mittwochnachmittag hatte die Gewerkschaft öffentlich gefordert, bis 2017 in Salzgitter kein Personal zu entlassen und den Stahlrohbau dort zu belassen. Andernfalls hätten die Arbeiter um die Existenz des Werks gefürchtet.

Die Einigung vom frühen Donnerstagmorgen sieht eine Arbeitsplatzgarantie bis Mitte 2016 vor. Allerdings sollen 160 Beschäftigte des Alstom-Werks per freiwilliger Abfindung ausscheiden. Außerdem wird ein Teil der Jobs von Ruheständlern nicht nachbesetzt. Insgesamt wird der Stellenabbau rund 200 Arbeitsplätze kosten. Außerdem bleibt der Stahlrohbau in Salzgitter, soll aber enger mit dem Betrieb in Polen kooperieren. Zur 35-Stunden-Woche kommt eine Stunde unbezahlter Fortbildung hinzu. Die Firmenleitung kann in den nächsten vier Jahren das Urlaubsgeld bei schlechter Geschäftslage halbieren.

Der niedersächsische IG Metall-Chef Hartmut Meine sprach von einem »tragfähigen aber schmerzhaften Kompromiss«. Das Ringen um den Standort in Salzgitter war zum Politikum geworden. Meine dankte CDU-Ministerpräsident David McAllister und SPD-Chef Sigmar Gabriel für ihr Engagement. Auf Initiative der Linksfraktion hatten alle Parteien im Hannoveraner Landtag eine Solidaritätsadresse verabschiedet.

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