Martin Kröger zur neuen Kampagne für Zivilcourage

Mit Sicherheit

  • Lesedauer: 2 Min.

Plakate, Flugblätter und Piktogramme an Notrufsäulen. Bitter nötig ist die neue Kampagne für Zivilcourage im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Berlin mit Sicherheit. Schließlich ist die Verunsicherung unter den Berlinern nach der Serie von brutalen Gewaltübergriffen der vergangenen Monate in der U-Bahn und auf Bahnhöfen enorm gewachsen. Mit einem bloßen Verweis auf den rückläufigen Trend der vergangenen Jahre in den Kriminalitätsstatistiken bei der Gewalt im ÖPNV jedenfalls lassen sich die Ängste schon lange nicht mehr besänftigen – auch wenn die Zahlen der Polizei den Trend korrekt wiedergeben.

Inwiefern nun Appelle, Zivilcourage zu zeigen, helfen, bleibt abzuwarten. Zum Heldentum ist nicht jeder geboren, dass man bei Übergriffen nicht einfach wegschaut, sollte sowieso jedem klar sein. So oder so wird der Senat aber nicht darum herumkommen, die Ursachen von Gewalt zu erforschen. Auch die Prävention muss weiter verbessert werden. All diese Maßnahmen kosten natürlich viel mehr Geld als ein paar Plakate drucken zu lassen. Doch immerhin schicken Rot-Rot und BVG auch wieder mehr Personal auf Streife.

Während dies das Sicherheitsempfinden deutlich verbessern dürfte, bleibt die massive Ausweitung der Videoüberwachung im Zuge der Unsicherheitsdebatte wenig nachvollziehbar. Einen Gewaltvorfall haben die Kameras noch nie verhindert – auch wenn so mancher Täter im Nachhinein durch sie geschnappt werden konnte.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal