Ein kompliziertes Verhältnis

Richard Wagner und die Juden

Die Bayreuther Festspiele sind im Gange, und Ankündigungen festlicher Aufführungen versprechen für 2013 zum 200. Geburtstag des Dichterkomponisten allerorten Besonderes. Doch im Schatten der Feste brodelt ein altes Thema weiter: Umstritten bis heute ist Wagners ambivalentes Verhältnis zum Judentum.

Dabei wird oft übersehen, dass im 19. Jahrhundert die »jüdische Frage« von vielen Seiten, auch von namhaften Schriftstellern, lebhaft diskutiert wurde. So gehörte der junge Wagner im Gefolge der jungdeutschen Schriftsteller in den 1830er und frühen 1840er Jahren zu den eifrigen Verfechtern der Judenemanzipation. Schriften wie Heinrich Laubes für eine europäische Universalrepublik plädierender Briefroman »Das junge Europa«, Heinrich Heines »Französische Zustände«, Ludwig Börnes »Briefe aus Paris« und »Neue Briefe aus Paris« prägten das Weltbild des jungen Wagner, erzeugten allerdings auch manche Illusion, was während der ersten Pariser Jahre W...


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