Zauberflöte: Modern und brav

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(dpa). Fast 4000 Menschen kamen am Donnerstag an den Berliner Wannsee, um sich die Premiere der ersten »Seefestspiele« der Hauptstadt anzusehen. Geboten bekam das Publikum Mozarts »Zauberflöte«, aufgeführt auf einer pompösen, 18 Meter hohen Bühne direkt am Ufer.

Auf der pyramidenartigen Konstruktion gaben Papageno, Prinz Tamino, Sarastro und die anderen »Zauberflöte«-Protagonisten das bekannte Singspiel zum Besten. Die Königin der Nacht schwebte, von einem stählernen Schwebearm getragen, gar in gut 20 Metern Höhe zur ersten Arie ein.

Das von Katharina Thalbach inszenierte Spektakel lockte auch etliche Prominente an, darunter Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Bis zum 28. August soll es insgesamt zwölf Aufführungen in dem über 100 Jahre alten Strandbad geben. Mehr als 33 000 Karten wurden laut Veranstalter bislang verkauft, für Preise zwischen 40 und 80 Euro.

Die Regisseurin inszeniert das Singspiel von 1791 zwar modern, aber insgesamt doch recht brav und leicht verdaulich. Beim Publikum kam das gut an. Die Besucher erinnerten an diesem Premieren-abend ohnehin eher an den ZDF-Fernsehgarten als an die Staatsoper Unter den Linden.

Eigentlich hatte die Bühne mitten auf dem Wannsee aufgebaut werden sollen. Doch dort ist ein Wasserschutzgebiet.

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