Bewegungsmelder

Blutiges Palmöl aus Indonesien

  • Lesedauer: 2 Min.

(ND). Schwere Kritik erheben Naturschutz- und Menschenrechtsorganisationen gegen den Unileverkonzern. Nach Informationen von Robin Wood hatten Sicherheitskräfte des Unileverzulieferers »Wilmar« auf der indonesischen Insel Sumatra ein Dorf von Indigenen mit Waffengewalt und schweren Maschinen anegriffen und verwüstet. Die Auseinandersetzungen hätten begonnen, nachdem ein Bewohner des Dorfes Sungai Beruang, das von Palmölplantagen komplett eingeschlossen ist, Palmölfrüchte verkaufen wollte, die »Wilmar« aber für sich beanspruche, teilten Robin Wood, Watch Indonesia! und »Rettet den Regenwald e. V. am Dienstag in Hamburg mit. Bei den Übergriffen auf das Dorf hätten indonesische Polizisten auch mit scharfer Munition auf die Bewohner geschossen.

Die Nichtregierungsorganisationen (NRO) fordern den Unileverkonzern, der auch die bekannte Margarine »Rama« produziert, auf, die Zusammenarbeit mit »Wilmar« zu beenden. Der Konzern ist nach Angaben von Rettet den Regenwald e.V. mit 1,6 Millionen Tonnen jährlich der größte Palmölkonsument weltweit. »Dies ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wilmar ist ein blutiges Unternehmen. Die Behauptung dieses Konzerns, nachhaltiges Palmöl zu produzieren, ist eine Lüge«, sagte Rivani Noor von der indonesischen NRO Cappa.

Nachdem der Konzern wegen der Abholzung bedrohter Sumpfwälder in Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) im Jahr 2008 in die Schlagzeilen geraten war, verpflichtete sich Unilever auf eine nachhaltige Produktion unter dem Palmöl-Siegel RSPO. Doch die Industrie halte beim »Runden Tisch für Nachhaltigkeit« selber die Mehrheit und »zertifiziert sich dort gewissermaßen selbst«, kritisieren Naturschützer. Die UNO befürchtet, dass die Regenwälder auf Sumatra und Borneo bis 2015 vollständig verschwunden sein könnten.

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