Nachhaltig gegen Hunger

Standpunkt von Martin Ling

  • Lesedauer: 1 Min.

Ein historisches Ereignis war es auf alle Fälle. Zum ersten Mal organisierte die Afrikanische Union eine eigene Geberkonferenz, um einer Katastrophe zu Leibe zu rücken. Und darum handelt es sich angesichts 12,4 Millionen vom Hungertod bedrohter Menschen ohne Frage. Dass die afrikanischen Regierungen sich finanziell stärker ins Zeug legen als bisher, ist dabei nur ein Aspekt unter vielen. Denn für die akute Nothilfe wird man um die Unterstützung der Industriestaaten nicht herumkommen.

Wichtiger als die Finanzzusagen ist es, in Addis Abeba einen Kurswandel in der Agrarpolitik einzuleiten. 1960 war Afrika noch Selbstversorger, heute sind viele Länder auf Importe angewiesen, weil die heimische Landwirtschaft der Liberalisierung und den Dumpingexporten nicht standhalten konnte. Sowohl die an Schalthebeln der Entwicklungspolitik sitzenden Geber als auch die Nehmerländer selbst haben seit den 80er Jahren die ländliche Entwicklung sträflich vernachlässigt und zahlen jetzt – durch Klimawandel und Nahrungsmittelspekulation verschärft – die Zeche in Form extremer Verwundbarkeit.

Der Ausweg besteht im Ausbau der Ernährungssouveränität. Das müssen Afrikas Regierungen wollen und der Norden muss es zulassen, denn das lukrative Absetzen von Nahrungsmittelüberschüssen wäre dann Vergangenheit. Nur so ließe sich Hunger nachhaltig bekämpfen.

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