Berlin steht das Wasser bis zum Hals

Weil Industrie und Haushalte weniger verbrauchen, steigen die Grundpegel kräftig an

  • Anja Sokolow, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Wird Berlin bald Bad Berlin? Das Grundwasser ist den Hauptstädtern Fluch und Segen zugleich: Die Metropole kann sich fast vollständig mit Trinkwasser aus dem eigenen Stadtgebiet versorgen. Doch weil die Berliner seit Anfang der 1990er Jahre immer weniger Wasser verbrauchen, steigen die unterirdischen Grundwasserpegel teilweise wieder auf das vorindustrielle Niveau an. Zu spüren bekommen das sowohl Hausbesitzer als auch Betriebe.

Als Klaus Seiler aus dem Urlaub heimkehrte, war der Schock groß. »Obwohl die Pumpe im Keller die ganze Zeit lang gelaufen war, stand das Wasser 15 Zentimeter hoch«, erzählt der 69-Jährige. Seiler lebt in Rudow, mitten in einem Urstromtal, das quer durch Berlin verläuft. Hier steht das Grundwasser besonders hoch, etwa drei Meter unter der Erdoberfläche. In Feuchtgebieten sind sogar nur 50 Zentimeter Abstand.

Jahrzehntelang war das für Seiler kein Problem, denn das benachbarte Wasserwerk Johannisthal sorgte für ein...


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