Hoffnung ist knapp geworden

Ein Rundgang durch Kabul zehn Jahre nach der von den USA geführten Intervention

  • Thomas Ruttig, Kabul
  • Lesedauer: ca. 7.0 Min.
Tagelöhner in Kabul, jeden Tag auf eine Gelegenheitsarbeit wartend
Tagelöhner in Kabul, jeden Tag auf eine Gelegenheitsarbeit wartend

»Kabul ist nicht Afghanistan«, lautet ein Merksatz, den jeder Afghanistan-Reisende beherzigen sollte. Zwar fokussieren sich in der afghanischen Hauptstadt viele Probleme des Landes. Aber es sind andere Dinge, die das Afghanistan zehn Jahre nach den Anschlägen des 11. September und George W. Bushs anschließendem Rachefeldzug charakterisieren. Und so bleibt in Kabul auf den ersten Blick unsichtbar, wie brutal der Krieg von beiden Seiten geführt wird; wie tief die Armut großer Teile gerade der ländlichen Bevölkerung ist, die kaum etwas von den Wiederaufbaumilliarden gehabt hat; und wie sehr der allgemeine Sicherheitswahn sowie die Megakontrakte des Militärs mit der Korruption Hand in Hand gehen.

Und doch machen sich Delegationen aus den Geberländern über Afghanistan oft ein Bild, das ausschließlich aus Eindrücken während der Autopassagen zwischen Flughafen, Botschaften und Ministerien in Kabul (gewonnen beim Blick durch kugelsichere...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.