Lebensempfindlich

Zum Tode des großen Fotografen Arno Fischer

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Er war ein Feind jeder Inszenierung. Ein gutes Foto: Für Arno Fischer (Foto: dpa) war es der in sich vollkommene Moment. Man muss warten können, bis der sich zeigt in all seiner Vorläufigkeit, mit all den zufälligen Überblendungen, den notwendigen Brüchen darin. Und so ein still Beobachtender, ein geduldig Wartender war Fischer. Nicht kalt und distanziert, sondern mit warmer Sympathie für die kleinen Dinge des Lebens, die unscheinbaren Randfiguren.

Seine Bilder ruhen in sich, weil der Fotograf ihnen nicht hinterher lief, sondern wartete, bis sie sich zeigten. Fischer: der Alltagsbildner, der Menschenfotograf – und zuletzt der Gartenbewohner, nach dem Tod seiner Frau, der Fotografin Sibylle Bergemann, allein in seinem Haus in der Uckermark.

Der 1927 im Berliner Wedding als Sohn eines Arbeiters geborene Fischer begann zu fotografieren, als Berlin in Trümmern lag. Was Leben, was Schönheit ist, wusste er seitdem – ein großes Trot...


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