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»Freund« + »Freund« = Wirtschaftsmacht

Putin zum Staatsbesuch in China

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.
Der Außenhandelsumsatz zwischen Russland und China steuert für dieses Jahr auf die Rekordmarke von 70 Milliarden US-Dollar zu. Ein guter Ausgangspunkt, um auf höchster Ebene Zukunft zu planen.

Russlands Premier Wladimir Putin nannte den Vorsitzenden der Volksrepublik China einen »teuren Freund« und der betonte, dass sein Gast ein »großer Freund« des chinesischen Volkes sei. Doch nicht nur um Artigkeiten geht es bei dem Arbeitsbesuch des ersten Mannes Russlands in Peking.

Zwischen Januar und August 2011 war China der wichtigste Außenhandelspartner Russlands. Doch um den USA und Europa auf wissenschaftlichem und wirtschaftlichen Gebiet ein ernster Konkurrent zu sein, reicht das und beider Reichtum an Bodenschätzen nicht aus. Man will die wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit auf eine neue Ebene, die der Schlüsseltechnologien heben. Die Vorstellungen über gemeinsame Projekte in der Luft- und Raumfahrt sowie beim Schiffbau, sind weit gediehen. Bislang, so Putin, habe man sich beim Kauf neuer Zivilflugzeuge immer an US-amerikanische und westeuropäische Hersteller gehalten. Aber Russland und China seien durchaus in der Lage, eigene Produktionslinien aufzubauen. Angesprochen wurde der schon länger anvisierte Bau eines gemeinsamen Transportflugzeuges. Die beiderseits geschätzte russische IL 76 ist dabei ein gutes Ausgangsmodell.

Putin hatte in den vergangenen Jahren bereits eine Neuordnung des russischen Flugzeugbaus verlangt - auch, um aus diesem Bereich Impulse für die Entwicklung anderer Industriebereiche zu erhalten. Nun versucht er, dieses Vorhaben bilateral auszubauen und hat einen über Russland und China hinausgehenden gigantischen Absatzmarkt vor Augen. Was möglich ist, zeigt die Zusammenarbeit auf militärischem Gebiet. Der Austausch in diesem Jahr liegt derzeit - geschätzt - bei rund einer Milliarde US-Dollar .

Als Schlüssel für gemeinsamen Fortschritt wird auch der Energiebereich betrachtet. Gestützt auf gemeinsame Erfahrungen beim Bau des chinesischen Atomkraftwerks Tianwan werde man eine engere Kooperation bei der Nukleartechnik ermöglichen - »auf der Grundlage modernster Technologien und unter Berücksichtigung der eventuellen Risiken, die praktisch auf den Nullpunkt gebracht werden müssen«, so Putin. Gleichfalls im Programm ist der Ausbau von Stromerzeugung aus Wasserkraft und sogenannten alternativen Quellen. Auch auf dem Agrarsektor will man künftig enger kooperieren.

Um bestehende Handels- und Investitionshindernisse abzubauen, verständigten sich beide Seiten auf »eine aktivere Nutzung« von Yuan und Rubel bei den bilateralen Verrechnungen.

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