Neue Zielgruppe für Zeitarbeit

Verband rät zur Ansprache von Menschen mit Arbeit

  • Lesedauer: 1 Min.

Regensburg (dpa/nd). Der Zeitarbeitsverband IGZ rechnet im kommenden Jahr mit einem Zuwachs an Zeitarbeitern. Bei Unsicherheit, wie sich die Konjunktur entwickeln werde, setzten viele Unternehmen eher Zeitarbeiter ein als das eigene Stammpersonal aufzustocken, sagte Hauptgeschäftsführer Werner Stolz am Rande des IGZ-Landeskongresses Bayern. Er rechnete damit, dass es 2012 im Schnitt etwa 100 000 Zeitarbeiter mehr geben werde als derzeit. Nach seinen Angaben sind es zurzeit etwa 850 000.

Am Vortag hatte IG-Metall-Chef Berthold Huber einen Trend in den Unternehmen zu immer mehr befristeten Verträgen und Leiharbeit scharf kritisiert. Damit fahren die Firmen Huber zufolge oft ein Sparprogramm und dünnen die Stammbelegschaft aus.

Um das Image der Zeitarbeitsbranche aufzubessern, plant IGZ einen Ethik-Kodex als Selbstverpflichtung für seine Mitgliedsbetriebe. »Wer zuwiderhandelt, muss mit einem Ausschluss rechnen«, sagte Hauptgeschäftsführer Stolz.

Zudem forderte er eine Neuausrichtung der deutschen Zeitarbeitsunternehmen. »Wenn die Arbeitsmarktzahlen sich so positiv entwickeln, hat die Zeitarbeit ein Stück weit ein Rekrutierungsproblem.« Fast 60 Prozent der derzeitigen Zeitarbeiter seien zuvor arbeitslos gewesen. Zeitarbeitsfirmen müssten sich künftig stärker um Menschen kümmern, die zwar Arbeit haben, mit dieser aber unzufrieden sind. Dies könne etwa über Fortbildungen gelingen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal