Wenn nicht gespurt wird, wird gespart

Mehr Sanktionen für Hartz-IV-Empfänger

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Nürnberg (dpa/nd). Die Bundesagentur für Arbeit (BA) rechnet in diesem Jahr mit so vielen Sanktionen für Hartz-IV-Empfänger wie noch nie. Darauf weise die stark steigende Entwicklung in den ersten vier Monaten hin, sagte eine BA-Sprecherin am Montag in Nürnberg und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins »Focus«. Von Januar bis Ende April hätten die Jobcenter fast 300 000 Sanktionen gegen Hartz-IV-Betroffene verhängt. Dies seien rund 50 000 mehr als im Vorjahr.

Nur vergleichsweise wenige Sanktionen, wie etwa die vorübergehende Streichung des Arbeitslosengeldes II, würden allerdings wegen der Ablehnung eines angebotenen Jobs verhängt, betonte ein BA-Sprecherin.

Aus diesem Grund seien von Januar bis April lediglich 46 677 Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger ausgesprochen worden. Deutlich öfter - nämlich mehr als 183 000 Mal - hätten Jobcenter wegen nicht eingehaltener Beratungstermine zu diesem Mittel gegriffen, betonte die BA-Sprecherin.

Im Jahr 2010 hatte die Zahl der Sanktionen einen neuen Rekord erreicht: Sie hatte mit 828 700 um 14 Prozent höher gelegen als im Jahr 2009. Einer der Gründe für die weitere Zunahme sei angeblich die gute Konjunktur.

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