Camps als Ausgangspunkte für Konflikte

Langjähriger Aktivist über die deutsche Variante der »Occupy«-Bewegung

Alexis Passadakis ist seit 2002 Mitglied des Attac-Netzwerks und seit fünf Jahren Teil des Attac-Rats, der für die strategische Ausrichtung zuständig ist. Der 35-Jährige hat in Frankfurt am Main an den Mobilisierungen zu den aktuellen Protesten gegen die europäische Finanzpolitik Anteil gehabt. Mit ihm sprach Ralf Hutter.

ND: In Deutschland wird die sogenannte Occupy-Bewegung ungewöhnlich stark von den Massenmedien getragen. Sie ist geradezu ein Medienphänomen. Inwieweit ist hier überhaupt das Wort »Bewegung« angemessen?
Passadakis: Ich würde schon sagen, dass es auch in Deutschland so etwas wie Bewegung gibt. Vor allem deshalb, weil tatsächlich ein symbolischer Raum auch hier geöffnet wurde. Gleichzeitig ist es aber so, dass das nur der Ausläufer einer globalen Bewegungswelle ist, der hier nur sanft anbrandet.

Aber setzt der Begriff Bewegung nicht voraus, dass die Leute mehr eint als hin und wieder zu demonstrieren und im Camp zusammenzuleben? Mich erinnert der Begriff »Occupy« eher an dieses Etikett »Anonymous«, unter dem im Internet alle möglichen Leute, die sich gar nicht kennen müssen, irgendwelche Angriffe starten.
Ich denke schon, dass man da Parallelen ziehen kann. In Deutschland wurden gewisse Taktiken und auch, ja, gewisse symbolische Praktik...


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