»Wenig Unabhängigkeit«

EU-Beobachter kritisieren Wahl in Nicaragua

  • Lesedauer: 1 Min.
Beobachter der Europäischen Union haben die Wiederwahl von Nicaraguas Präsident Daniel Ortega als undurchsichtig kritisiert. Derweil wird der Ruf nach Annullierung des Votums laut.

Mexiko-Stadt/Managua (epd/ dpa/nd). Die Wahlbehörde des mittelamerikanischen Landes habe »Parteilichkeit und wenig Unabhängigkeit« gezeigt, heißt es in einem am Dienstag (Ortszeit) in Managua publizierten Bericht der EU-Beobachterkommission.

So seien viele Wahllokale einseitig mit Helfern der Regierungspartei besetzt gewesen, monieren die EU-Vertreter. Nationale Wahlbeobachter seien willkürlich ausgeschlossen worden.

Bei den Wahlen am vergangenen Sonntag erzielte Ortega laut vorläufigem amtlichen Ergebnis 63 Prozent der Stimmen. Seine sandinistische Partei gewann zwei Drittel der Parlamentssitze. Die Opposition will das Ergebnis nicht anerkennen.

Unterdessen hat der nicaraguanische Präsidentschaftskandidat Fabio Gadea die Annullierung der Wahlen wegen angeblichen Betrugs gefordert. Nach der offiziellen Proklamation Ortegas zum Wahlsieger bezeichnete Gadea vor Anhängern seiner Liberalen Unabhängigen Partei PLI die Wahl erneut als Betrug.

»Dieser Betrug ist seit Jahren geplant worden«, sagte der Politiker und Besitzer einer Radiostation. So seien einheimische Wahlbeobachter nicht zugelassen und die Ausgabe von Wahlausweisen verzögert worden. Auch seien die Wahllokale nur von der sandinistischen Regierungspartei kontrolliert worden.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal