nd-aktuell.de / 30.11.2011 / Ratgeber / Seite 28

Erhöhte Gefahr durch Einbrecher in der Dunkelheit

Es ist die Jahreszeit gekommen, in der es früher als sonst dunkel und die Nacht bedeutend länger wird. Genau hier lauert besonders eine Gefahr: Einbrecher schlagen erfahrungsgemäß in dieser Jahreszeit - auch über Weihnachten und in der Silvesternacht - vermehrt zu.

Etwa zwei Drittel aller Einbrüche werden im Schutz der Nacht verübt. Das Bundeskriminalamt erfasste im Jahr 2010 insgesamt 121 347 Wohnungseinbruchsdiebstähle in Deutschland, von denen weniger als die Hälfte am Tage zwischen 6 und 21 Uhr ausgeübt wurden.

Gegen den finanziellen Schaden durch einen Einbruch sollten sich Verbraucher mit einer Hausratversicherung schützen. Neben der Wohnungseinrichtung von oft unterschätztem Gesamtwert lagern im Keller bisweilen teure Skiausrüstungen, Fahrräder oder hochwertige Weine. Im Falle eines Einbruches steht der Geschädigte ohne eine Hausratversicherung oft vor finanziellen Problemen.

Die deutschen Versicherer zahlten 2010 für Schäden in der privaten Hausratversicherung 1,2 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor waren es allein für Einbruch und Diebstahlschäden Leistungen in Höhe von 460 Millionen Euro. Im Schnitt betrug der einzelne Diebstahlschaden im Jahr 2009 nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GVD) 1224 Euro - elf Prozent über dem Durchschnitt von 2008.

Viele Einbrüche können jedoch mit einfachen Mitteln vermieden werden. Einbrecher gehen in der Regel den Weg des geringsten Widerstandes. Deshalb sind sichtbar geschützte Häuser weniger gefährdet. Die Wohnung oder das Haus gegen Einbruchdiebstahl zu sichern, muss nicht teuer sein. Mechanische Schutzvorkehrungen wie Querriegel für Türen und elektronische Sicherungssysteme wie Alarmanlagen sind effektiv und einfach zu installieren. Eine perfekte Ergänzung sind automatische Lichtanlagen mit Bewegungsmeldern.

Laut VdS Schadenverhütung GmbH, einem Unternehmen des GDV, ist ein Einbruchschutz bereits erreicht, wenn der Einbruchversuch um fünf bis zehn Minuten hinausgezögert wird. Wenn Täter auf mechanischen Widerstand stoßen und länger als eine Minute für die Öffnung von Fenstern und Türen benötigen, geben sie erfahrungsgemäß auf. Umso alarmierender die Tatsache, dass dennoch fast alle zwei Minuten ein Wohnungseinbruch stattfindet.

Der erste Schritt zur Sicherheit ist die Schwachstellenanalyse. Die örtlichen kriminalpolizeilichen Beratungsstellen führen kostenlose Beratungen durch. Verbraucher können sich aber auch an eine Fachfirma wenden. Zu empfehlen sind speziell qualifizierte Fachbetriebe mit VdS-Anerkennung.

Übrigens: Ein Einbruch dauert oft weniger als fünf Minuten und kann daher auch bei nur ganz kurzer Abwesenheit erfolgen.