Abschied, das Schwert

Kommentar von Hans-Dieter Schütt

  • Lesedauer: 1 Min.

Auch Philosophie ist ein Konkurrenzgeschäft, und der stets etwas wirr flackernde Blick von Peter Sloterdijk könnte daher rühren, dass er just um diese Konkurrenz weiß. Etwa um die des unbarmherzigen Analytikers Roger Whittaker, der schaumhart formulierte: »Abschied ist ein scharfes Schwert.« Am Wochenende traf das Schwert zwar keinen großen Kopf, aber doch die Haupt-Sendezeit des ZDF: Thomas Gottschalk als »Wetten, dass ...«-Generalsekretär ist Vergangenheit.

Gottschalk geht als Plauderer zur ARD. Er wird langweilen und unglücklich sein. Wie jeder Generalsekretär, der sein Sofa verlassen muss. Gottschalk ist aber bestimmt klüger als die Politik: Wer dort nicht alles zurücktrat, dann aber zurücktrat vom Rücktritt! Der Eindruck, es gebe zu viele Politiker, entsteht, weil manche so schnell zurückkehren, dass sie sich selber beim Abgang begegnen - der meist nicht so rasch erfolgt.

Vielleicht bleibt Gottschalk bei Michelle Hunziker, wo doch beide den gleichen Lockenstab benutzen. Das Wort von der Doppelspitze würde dann weiter Karriere machen. Schön! Denn kürzlich hatte eine Partei auf einem Programm-Parteitag in Thüringen frohgemut ausgerufen. »Wir müssen, wir können und wir werden dieses Fernsehen verändern!«

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