USA wollen Himmelsspion zurück

  • Lesedauer: 2 Min.

Anfang Dezember war eine der in Afghanistan stationierten CIA-Aufklärungsdrohnen verloren gegangen. Dummerweise hat sie es nicht mehr bis zum Heimatflugplatz geschafft, sondern fiel den überraschten iranischen Militärs quasi vor die Füße. Teheran schwoll die Brust, man zeigte das Wunderding im Fernsehen und trompetete, nun werde man selbst solche unsichtbaren Flugroboter (nach-)bauen. Klar, das ist eine grenzenlose Übertreibung, doch bietet sich jetzt die Möglichkeit, dass andere Interessenten das High-Tech-Ding analysieren. China und Russland werden sich erkenntlich zeigen.

Washington musste reagieren. Doch nicht - wie wohl auch diskutiert - mit einem Kommandounternehmen zur Zerstörung des Beutestücks. Dazu ist das Verhältnis zwischen beiden Staaten zu gespannt. Immer wieder kommt es zu Vorfällen in Iran. Mal ist es ein Computerwurm, der sich in Atomanlagen frisst, dann fliegt ein Raketentestgelände in die Luft, ab und zu findet man einen unersetzbaren Wissenschaftler tot auf.

Wer immer dahinter steckt, eine weitere Eskalation scheint keinem ratsam. Doch statt dass US-Präsident Barack Obama nun mit ein paar diplomatischen Floskeln über »technisches Versagen« um gut Wetter bittet, versucht er es wieder mit Kraftmeierei und verlangte ultimativ die Rückgabe des Fluggeräts. Irans Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast konterte: »Wir fragen Herrn Obama, wie er und die USA darauf reagiert hätten, falls eine Spionage-Drohne von uns den US-Luftraum verletzt hätte.« Washingtons Antwort? Weitere Sanktionen. René Heilig

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal