1,77 Meter groß - ohne Schuhe

Blättern im Statischen Jahrbuch Sachsen-Anhalts

  • Petra Buch, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.
Für die einen ist es spannend wie ein Krimi, für die anderen nur ein nacktes Zahlenwerk. Wer das neue Statistische Jahrbuch von Sachsen-Anhalt wälzt, hat viel zu entdecken.

Halle. Die Fakten wiegen schwer: Exakt 960 Gramm bringt das Statistische Jahrbuch 2011 auf die Waage. Das 764 Seiten starke Zahlenwerk in 21. Auflage kann Menschen zum Schmunzeln bringen. Der Präsident des Statistischen Landesamtes, Manfred Scherschinski, weiß zum Beispiel: »Ein männlicher Sachsen-Anhalter ist im Durchschnitt 1,77 Meter groß« und bekennt: »Ich liege drunter, mit 1,76 Meter - ohne Schuhe«.

Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) liegt über der »Norm« - mit »1,89 Meter - ohne Schuhe«. Eine Sachsen-Anhalterin ist kleiner - 1,64 Meter, im Durchschnitt, wie die Statistiker auch herausfanden.

Jeder Vierte ist Rentner

Beim Gewicht sind die Bekenntnisse der Männer nicht ganz so freimütig. Ein Mann bringt in Sachsen-Anhalt im Durchschnitt 82,9 Kilogramm auf die Waage. »Da bin ich leicht drüber«, sagt Scherschinski und knöpft schmunzelnd sein Jackett zu. Der schlanke Innen- und Sportminister Stahlknecht gibt sein Gewicht nicht preis.

Ernster werden die Gesichter im Statistischen Landesamt, wenn es etwa um die Bevölkerungsentwicklung geht. So ist jeder vierte Einwohner in Sachsen-Anhalt, das zur Jahresmitte 2011 rund 2,32 Millionen Einwohner hatte, schon im Rentenalter.

Der demografische Wandel, der Mangel an Kindern und jungen Menschen und die Überalterung der Bevölkerung machen dem Land wohl auch künftig schwer zu schaffen. Jeder 18. Einwohner sei bereits jetzt hochbetagt - 80 Jahre und älter. Bis 2016 braucht das Land laut einer Analyse der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Halle allein rund 180 000 Fachkräfte am Arbeitsmarkt.

Kanäle bis Neuseeland

Die Wirtschaft, sagt das Jahrbuch, hat sich von der Krise von 2009 erholt, der Tourismus im Land hat kontinuierlich bei Übernachtungen und Gästezahlen zugelegt. »Die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt kann sich wirklich sehen lassen«, sagt Statistikchef Scherschinski. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei 2010 gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt um 2,4 Prozent gewachsen.

Im ersten Halbjahr 2011 stieg es überdurchschnittlich um 4,5 Prozent - stärker als im Vorjahreszeitraum und im Bundesvergleich (3,9 Prozent) sowie im Verhältnis der neuen Länder (3,6 Prozent). Im Weltmaßstab hat das Land auch etwas zu bieten. Sachsen-Anhalts Kanalnetz ist immerhin 18 311 Kilometer lang, haben die Statistiker ausgemessen - das sei die Entfernung zwischen der Landeshauptstadt Magdeburg und Wellington in Neuseeland.

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