Draußen vor der Stahltür

Emma Donoghue: Roman einer Entführung

Ein Roman, inspiriert vom Fall Josef Fritzl, einem der grauenvollsten und zugleich spektakulärsten der vergangenen Jahre, kann nicht gelingen; da muss doch ein voyeuristischer Schocker oder eine freakige Grusel-Schmonzette herauskommen - denkt man. Und liest dann das neue Buch der irischen Autorin Emma Donoghue. Denn »Raum« ist die Jahrhundert-Entschädigung für alle sensationsgeilen Thriller, die uns die Bücherregale vollmüllen. Nur an wenigen Details aus der Causa Fritzl hat die Autorin den Roman festgemacht: Old Nick, der seit sieben Jahren irgendwo in den USA eine junge Frau gefangen hält. Sein Gartenhäuschen hat er zu einem zweiten Fort Knox aufgerüstet. Im Roman wird er zur unwichtigsten Nebenfigur degradiert: Emma Donoghue rächt sich an ihm mit konsequenter Nichtbeachtung. Was sie erzählen will, ist die Geschichte von Ma und Jack - der geraubten Studentin und ihrem in Gefangenschaft geborenen Sohn.

Jacks Welt misst 12 Quadratm...


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