Drogeriekette Schlecker will Insolvenz anmelden

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Ehingen/Ulm (dpa/nd) - Der Drogeriekonzern Schlecker geht in die Planinsolvenz. Das bestätigte das Unternehmen am Freitag. Der Insolvenzantrag werde "kurzfristig" eingereicht. Ziel sei der Erhalt eines großen Teils des tausende Läden umfassenden Filialnetzes und damit auch der etwa 30 000 Jobs in Deutschland. Der Geschäftsbetrieb werde unverändert weiterlaufen. Ein Insolvenzantrag werde spätestens am Montag eingereicht, erfuhr dpa. Ein Sprecher des Amtsgerichts Ulm sagte, noch seien keine Unterlagen eingetroffen.

Aktuell habe eine geplante Zwischenfinanzierung nicht sichergestellt werden können, erklärte Schlecker. Daher könnten die weiteren Maßnahmen der aktuell laufenden Restrukturierung nicht so umgesetzt werden, wie geplant. Um welchen Betrag es geht, wollte ein Sprecher nicht sagen. Nach dpa-Informationen kam die geplatzte Geldspritze für die Geschäftsführung sehr überraschend.

In seinem Insolvenzantrag will Schlecker nun auch direkt den Gläubigern Vorschläge unterbreiten, wie es mit dem Konzern weitergehen kann. Die Mitarbeiter wurden ebenfalls am Freitag informiert. "Wir glauben an die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens", sagte der Sprecher.

Berichte über Lieferengpässe und Zahlungsschwierigkeiten hatte Schlecker zuletzt immer wieder dementiert. Die Unternehmenserben Meike und Lars Schlecker hatten auch daran festgehalten, nach jahrelang roten Zahlen dieses Jahr wieder Gewinn machen zu wollen.

Schlecker war in den vergangenen Jahren immer stärker unter Druck geraten. Zuletzt hatte das Unternehmen über 1000 Filialen zugemacht und begonnen, sein altes Filialnetz zu sanieren. Ziel ist es, mit attraktiveren Läden mit den Konkurrenten dm und Rossmann mithalten zu können.

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