Kiezkollektiv kontra Verdrängung

Jahrestag der Räumung: Einstiges Hausprojekt Liebig 14 wird Protestsymbol gegen Stadtpolitik

  • Sarah Liebigt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Am Donnerstag jährt sich die Räumung und damit das Ende des alternativen Wohnprojektes Liebig 14 im Stadtteil Friedrichshain. Das Haus war nach zähem Hin und Her zwischen Eigentümer und Mietern schließlich mit massiver Polizeilicher Unterstützung geräumt worden.

Saniert und teuer vermietet: das Haus in der Liebigstraße 14 heute
Saniert und teuer vermietet: das Haus in der Liebigstraße 14 heute

Rund 2500 Beamte waren im Einsatz, um Störungen zu verhindern. Über fünf Stunden arbeiteten sich Beamte durch verbarrikadierte Türen und Fenster.

»Die Räumung war brutal und gewaltsam«, sagt Sarah (25 Jahre). Sie hat zwei Jahre in dem Haus gelebt und beobachtete die Räumung am 2. Februar 2011 von der Straße aus. »Die Liebig 14 war mein Zuhause und ein offener kultureller Ort des Zusammenkommens. Es war keine Festung, aber es wurde eine.«

Zum Jahrestag der Räumung planen Aktivisten und ehemalige Bewohner nun unter dem Motto »Liebig 14. Never rest in Peace« eine Demonstration, Konzerte und andere Veranstaltungen. Heute soll um zehn Uhr gegenüber der ehemaligen Nr. 14 eine Mahnwache mit Diskussionen und Workshops stattfinden. Am Samstag beginnt um 15 Uhr eine Parade vom Bersarinplatz durch Friedrichshain.

»Die Liebig 14 und ihr Ende ist exemplarisch für die Wohnungspolitik in Berlin«, sagt Jakob (21), ebenfalls ein ehemalig...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.