Nur nicht abseits stehen

Kommentar von René Heilig

  • Lesedauer: 1 Min.

In Berlin sind zwei mutmaßliche syrische Spione festgenommen und sechs weitere ins Auge gefasst worden. Klar, jede Regierung hat stets ein paar Agenten fremder Mächte auf dem Zettel, die nach Bedarf weggefangen werden. Und nun hat man Bedarf. Eiligst bestellte Außenamtsverwalter Westerwelle den syrischen Botschafter ein und hob medienwirksam den Zeigefinger, weil er angeblich nicht zulassen will, dass syrische Spione syrische Oppositionelle verfolgen.

Irgendwie schmierig ist das schon, die Nummer mit den Menschenrechten. Natürlich hat Westerwelles keinen erhöhten Puls, weil er mitleidet, wenn Assad Teile seines Volkes zusammenschießt. Seine Aufregung resultiert aus der Sorge, Deutschland könnte mal wieder nicht energisch genug mitgemacht haben beim großen Diktatorkippen. Irak brachte schon Minuspunkte, im Fall Libyen musste Westerwelle lange buhlen, bevor die NATO-Verbündeten versprachen, dem unkriegerischen Deutschland etwas vom großen Sieg abzulassen.

Dass unsere Regierung etwas gegen Spione im Allgemeinen hätte, kann man ihr nicht vorwerfen. Sonst hätte sie das Marine-Spionageschiff »Alster« nicht schon vor Wochen vor die Küste Syriens geschickt.

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