Auch Neonazis trafen sich zum Gedenken - an Horst Wessel

Hetze im Internet gegen Migranten und Kerzen für den SA-Mann

Neonazis entzündeten gestern Kerzen des Gedenkens - an SA-Sturmführer Horst Wessel. Sie beklagten einen »Schuldkult« um die Opfer der Zwickauer Terrorzelle und verbreiteten allerlei wirre Verschwörungstheorien.

Es heißt, ganz Deutschland gedachte gestern der Ermordeten. Ganz Deutschland? So war es nicht. »Auch wir werden ... um 12 Uhr eine Minute des Gedenkens einlegen«, kündigte die »Nationale und sozialistische Kameradschaft« im westfälischen Hamm an. »Wir gedenken SA-Sturmführer Horst Wessel, der am 23. Februar 1930 den Folgen eines kommunistischen Attentats erlegen ist.«

Dass das gestrige Gedenken ausgerechnet an Wessels 82. Todestag stattfand, inspirierte auch andere Nazi-Gruppen zu Aktionen. So rief das »Freie Netz Jena« Wessel via Twitter ein »Ruhe in Frieden« hinterher, um dem »Gefallenen« mitzuteilen, er sei »unvergessen«. Für den »durch rote Hand ermordeten Blutzeugen« wollte man Kerzen entzünden.

Die staatliche »Trauerfeier nebst Schweigeminute« diene nur einem Zweck, verkündete derweil das »Infoportal Dortmund«. Das ist eine Webseite, die mutmaßlich von Aktivisten der als...


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