Meisterhaft lakonisch

Schwere Kost: »Hassan Leklichee« im Heimathafen Neukölln

Komische Momente machen das Martyrium Hassans überhaupt erträglich.
Komische Momente machen das Martyrium Hassans überhaupt erträglich.

Zu Anfang werden Krabben angeboten und Zuckerwatte, »frisch aus Marokko«. Die Häppchen bleiben das einzige, das an diesem Theaterabend im Heimathafen Neukölln leicht verdaulich ist: Als eher schwere Kost erweist sich das Schicksal des titelgebenden »Hassan Leklichee«, eines jungen Marokkaners, der fast ohne eigenes Zutun von einem Unglück ins nächste schlittert. Autor Jaouad Essounani verknüpft in seinem Stück die Geschichte eines einzelnen mit der seines Landes seit 1961 - eine Geschichte, geprägt von Terror, Unterdrückung und Hoffnungslosigkeit.

Die Inszenierung ist der zweite Teil des Formats »Lila Risiko Schachmatt«, mit dem der Heimathafen zeitgenössische arabische Dramatik nach Neukölln holt und somit endlich auch einmal die künstlerischen Aspekte einer Region im Umbruch würdigt. Nach Stücken aus Syrien und Palästina nun also Marokko, wo der arabische Frühling bisher allenfalls als Vorbote erschienen ist. Und trotzdem ist in »...


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