Rohstoffdurst gefährdet Ökosysteme

  • Stephen Leahy, Uxbridge (IPS)
  • Lesedauer: 2 Min.

Ein weltweites Gerangel um Land und Rohstoffe, angetrieben durch Investitionen in Milliardenhöhe, gefährdet die letzten intakten Ökosysteme, zerstört Gemeinschaften und verseucht die globalen Frischwasserreserven. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Untersuchung der Gaia-Stiftung in London. Kein Nationalpark, kein noch so fragiles Ökosystem und keine Gemeinschaft wird von der Jagd nach den heiß begehrten Metallen, Mineralien und fossilen Brennstoffen verschont. Dabei ist die Natur schon jetzt über alle Maßen übernutzt, wie der Report »Opening Pandora's Box« warnt.

»Wir fordern ein globales Moratorium für neue Bergbauprojekte, für die Prospektion und den Abbau von Bodenschätzen«, so Teresa Anderson von der Gaia-Stiftung, einer internationalen Umweltorganisation mit Sitz in London, die mit lokalen Gemeinschaften zusammenarbeitet.

Erst kürzlich hatte der Weltnaturschutzbund darauf aufmerksam gemacht, dass selbst Gebiete, die als Welterbe der Menschheit anerkannt sind, vor einer Ausbeutung durch die Bergbau-, Öl- und Gasindustrie nicht sicher sind. In Afrika ist bereits jedes vierte Naturschutzgebiet betroffen.

Nachdem die Rohstoffindustrie die leicht zugänglichen Ressourcen abgebaut hat, verlegt sie sich nun, finanziert durch Rentenfonds und Rohstoffspekulanten, auf neue Produktionsmethoden wie die Gasförderung durch Fracking. Dabei werden Millionen Liter Wasser mit zum Teil giftigen Chemikalien versetzt und in Schiefergesteinsschichten gepresst, damit diese aufbrechen und den Zugang zum Gas ermöglichen. Diese neuen Fördertechniken verursachen noch größere Schäden als die herkömmlichen Methoden.

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