Neue Schriftstellerlust

Robert Walsers Mikrogramme: Eine Auswahl zeigt die Blätter in originaler Größe

© Robert Walser-Stiftung Bern / Suhrkamp Verlag
© Robert Walser-Stiftung Bern / Suhrkamp Verlag

Plötzlich ging es nicht mehr. Die Hand spielte nicht mehr mit. Er sprach von einer Zerrüttung, die sich zuerst in seiner Schrift bemerkbar machte. Immer hatte er mit der Feder geschrieben, die kleinen Prosadichtungen und auch seine drei Romane »Geschwister Tanner«, »Der Gehülfe« und »Jakob von Gunten«, doch nun wurde er der Feder überdrüssig. Er fing sogar an, wie er Jahre später, im Juni 1927, dem Schweizer Redakteur Max Rychner gestand, sie schrecklich und fürchterlich zu hassen, und suchte nach einem Ausweg: »Für mich liess es sich mit Hülfe des Bleistiftes wieder besser spielen, dichten; es schien mir, die Schriftstellerlust lebe dadurch von neuem auf.«

1911/12 steckte Robert Walser (1878 - 1956) in einer Krise (deren Gründe wir nicht kennen). Er zog sich weiter aus dem kulturellen Leben Berlins zurück, rechnete, längst an die »bescheidensten Erfölgelein« gewöhnt, kaum noch mit Lesern und publizierte nur gelegentlich. Er machte...


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