Wolfgang Herrndorf

Nominiert für den Leipziger Buchpreis

  • Martin Hatzius
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Der Vorgang ist offenbar von höchster Bedeutung. Geopolitisch. Kaum hätte die CIA sonst ein hundert Mann starkes, hastig zusammengewürfeltes Kommando ins nordafrikanische Targat entsandt. Wir befinden uns im späten August 1972. Der lokale Nachrichtensprecher verliest unter »ferner liefen« Neuigkeiten aus Münchens olympischem Dorf: »Der Freiheitskampf des palästinensischen Volkes würde. Der Münchner Polizeipräsident habe. Alle Geiseln seien.« Der Fernsehapparat flackert im Polizeikommissariat von Targat. Dort hat man andere Sorgen.

In einer Hippie-Kommune im Wüstenort Tindirma hat ein junger Einheimischer vier langhaarige Europäer und Amerikaner erschossen. »In der Hauptstadt kam es zu unangenehmen Anfragen (der französische Botschafter, der amerikanische Botschafter, ein deutsches Nachrichtenmagazin)«. Dabei ist der Fall geklärt, der Tatverdächtige zwar nicht geständig, aber eindeutig überführt. Allein der Polizist Polidorio zweif...


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