Außenpolitische Kurskorrektur in Kairo

Ägypten vermittelte Waffenstillstand zwischen Israel und militanten Palästinensern

  • Oliver Eberhardt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der »Arabische Frühling« hat auch Ägyptens Außenpolitik verändert: Neue Allianzen werden geschmiedet, das Verhältnis zu Israel und den Vereinigten Staaten ist distanzierter geworden. In den vergangenen Tagen wurde deutlich, dass dies ein Vorteil für alle Beteiligten ist.

So sah der erste Auftritt eines veränderten Landes in der internationalen Arena aus: Schnell und - das ist im Nahen Osten eine echte Rarität - vor allem diskret handelten Ägyptens Außenministerium und der Geheimdienst am Montagabend einen Waffenstillstand zwischen Israel und den militanten palästinensischen Gruppen im Gaza-Streifen aus. Nur sehr wenig ist darüber bekannt, was hinter verschlossenen Türen besprochen wurde. Als relativ sicher gilt allerdings, dass vor allem die Ägypter redeten. Sie drohten mit der Einstellung der gerade erst vor einigen Wochen begonnenen Öl- und Gaslieferungen. Aber vor allem lockten sie mit der Öffnung eines wahren Tors zur Welt.

Ägypten hat in diesen Tagen in der Region immer mehr zu sagen: Seit dem »Arabischen Frühling«, jener Revolution im vergangenen Jahr, die Präsident Husni Mubarak stürzte und dem Land zum ersten Mal seit sehr langer Zeit freie Wahlen brachte, hat sich die ägyptische Außenpoliti...


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