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Vorerst keine Schließung

GM-Strategie: Produktion in Billiglohnländer

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt am Main (dpa/nd). Opel-Vorstandschef Karl-Friedrich Stracke hat Spekulationen über unmittelbar bevorstehende Werksschließungen in Europa zurückgewiesen. »Wir haben einen Vertrag bis 2014, der eine Standortsicherung vorsieht, und diesen Vertrag werden wir einhalten«, sagte Stracke am Wochenende der »Bild«-Zeitung. Hauptaufgabe sei es jetzt, das Unternehmen wirtschaftlicher zu organisieren. Darüber solle in der Aufsichtsratssitzung an diesem Mittwoch beraten werden. Man drehe »jeden Stein um«, es sei »nichts tabu«.

Dabei wollte Stracke auch Lohnkürzungen oder eine Streichung von Zulagen nicht ausschließen: »Wir haben gerade zu Beginn des Jahres 2,7 Prozent Lohnerhöhung gezahlt. Damit sind wir auf IG-Metall-Tarifniveau. Ansonsten müssen wir sehen, was die Zukunft bringt.« Innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate würden die Mitarbeiter umfassend über weitere Schritte informiert.

Laut einem Bericht des »Wall Street Journal« will der US-Mutterkonzern General Motors (GM) bei Opel hart durchgreifen, um die defizitäre Tochter aus den roten Zahlen zu führen. Vor allem zwei Werke stünden auf der Kippe: die Standorte Bochum und Ellesmere Port in England.

Nach einem »Spiegel«-Bericht will GM seine Kapazitäten in Westeuropa herunterfahren und im Gegenzug in »Niedrig-Kosten-Ländern« erhöhen. Dabei setze der Autobauer auf Polen, Russland, China, Indien, Mexiko und Brasilien, berichtet der »Spiegel« unter Berufung auf ein GM-Strategiepapier. Demnach will der Konzern bei steigendem Absatz die zusätzlichen Fahrzeuge zu 80 Prozent in diesen Ländern fertigen.

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