Tödlicher Hindernislauf für Spermien

Wissenschaftler untersuchen, wie Ei- und Samenzelle bei der Befruchtung zueinander finden

Bei der Zeugung geht die Natur oft sehr verschwenderisch zu Werke. Um beispielsweise eine menschliche Eizelle zu befruchten, schickt ein Mann rund 300 Millionen Spermien ins Rennen, von denen viele, sofern sie nicht ohnehin defekt sind, bereits in den Schleimbarrieren des weiblichen Genitaltrakts absterben. Die anderen werden als körperfremde Zellen identifiziert und von der Immunabwehr zerstört. Weil die Zahl der Eindringlinge aber so ungeheuer hoch ist, gelingt es einigen Hunderten der schnellsten und zähesten Spermien, diesem Gemetzel zu entfliehen und bis in den Eileiter vorzudringen. Hier haben sie maximal fünf Tage Zeit, um sich gegebenenfalls mit einer Eizelle zu vereinigen, die wiederum nur etwa 20 Stunden befruchtungsfähig ist.

Die Hauptakteure bei diesem verborgenen Wettrennen sind ohne Zweifel die Spermien. Sie besitzen neben dem Kopf (der das männliche Erbmaterial trägt) eine peitschenförmige Geißel, in der zahllose mol...


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