»Das Richtige auch schnell genug tun«

Jürgen Maier über nachhaltige Entwicklung, enttäuschte Hoffnungen und unsicher gewordene Wahrheiten

Jürgen Maier ist Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung – das Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen für den Rio-Prozess –, das den heute beginnenden McPlanet- Kongress mit vorbereitet hat. Kurz vor der nächsten UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro wollen Bewegungen in Berlin 20 Jahre nach dem ersten »Weltgipfel« Bilanz ziehen. Ines Wallrodt sprach mit ihm über den Kongress.

Der Kongress entstand aus der Überzeugung, dass Globalisierung, Gerechtigkeit und Umweltschutz zusammengedacht werden müssen.
Der Kongress entstand aus der Überzeugung, dass Globalisierung, Gerechtigkeit und Umweltschutz zusammengedacht werden müssen.

nd: »Too big to fail« ist das Motto des McPlanet-Kongresses. Wie viel Billionen Euro müssten es denn sein, um die Erde zu retten?
Maier: Da kann ich mit keiner Zahl dienen. Viele unserer Vorschläge kosten auch nicht unbedingt Geld. Wer die Atomkraft abschaffen will, der spart dabei einen Haufen Geld. Genauso, wenn man der Gentechnik die öffentlichen Subventionen streichen würde.

Die Rettung der Erde ist also ein Schnäppchen?
Natürlich kostet es auch etwas, die Welt gerechter zu machen, den Klimawandel zu stoppen und nachhaltige Entwicklung einzulösen. Vieles davon bedeutet Umverteilung zwischen den Ländern des Nordens und des Südens.

Inwiefern hat sich seit dem ersten UN-Nachhaltigkeitsgipfel 1992 in dieser Hinsicht etwas verbessert?
Der »Rio-Prozess« hat anfangs sehr hohe Hoffnungen geweckt. Wir haben durchaus auch einiges durchgesetzt. Aber die Bilanz ist trotzdem eher enttäuschend. Von den vielen Beschlüssen, die sich die Reg...



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