Jan Stöß will SPD-Vorsitz

  • Lesedauer: 2 Min.

(nd-Herrmann). Seine Kandidatur zur Wahl als Landesvorsitzender der Berliner SPD hat Jan Stöß gestern angekündigt. Damit fordert der 38-jährige Sprecher des linken Flügels und Kreisvorsitzende von Friedrichshain-Kreuzberg den langjährigen Amtsinhaber Michael Müller heraus. Dieser genießt allerdings die Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit, der laut dpa die »hervorragende Zusammenarbeit mit ihm als SPD-Chef gerne fortsetzen« möchte.

Müller hatte bereits im Herbst angekündigt, nach acht Jahren als Vorsitzender bei den Vorstandswahlen am 9. Juni erneut anzutreten. Den Fraktionsvorsitz hatte der 47-Jährige im Zuge der Übernahme des Ressorts für Stadtentwicklung im Berliner Senat nach den Wahlen vom September 2011 abgegeben.

Die schon länger erwartete Entscheidung hatte Jan Stöß in einem Brief an die Mitglieder der Partei bekannt gegeben. Er habe es sich nicht leicht gemacht und sie nach »reiflicher Überlegung« getroffen. Michael Müller habe die Berliner SPD erfolgreich geführt, nun sei er Senator. »Die Berliner SPD muss aber unabhängig vom Tagesgeschäft der Koalition ihre ganz eigene sozialdemokratische Haltung zu den Problemen in unserer Stadt - von Renten bis Mieten oder der S-Bahn - finden«, begründet Stöß seine Kandidatur. »Wir sollten bereit sein, manchmal weiter als nur bis zu den Kompromissen des Koalitionsvertrags zu denken.« Die Berliner müssten spüren, dass die SPD »trotz aller Zwänge einer Regierungskoalition ihre Not sieht und an Lösungen arbeitet«.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal