Wale müssen weichen

Mine gesprengt - Kritik von Umweltschützern

  • Lesedauer: 1 Min.

Rostock (dpa/nd). Die jüngst vor Ahrenshoop in der Ostsee gefundene rund 300 Kilogramm schwere Mine aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Mittwoch gesprengt worden. Wie ein Sprecher des Netzbetreibers 50 Hertz Transmission der dpa sagte, sei dadurch acht Kilometer vor der Küste eine rund 30 Meter hohe Wasserfontäne entstanden.

Die Mine war vergangene Woche nördlich von Rügen entdeckt worden. Sie musste rund drei Kilometer weiter ins offene Meer transportiert werden. Zuvor war ihr Zündmechanismus von Spezialisten der Marine zerstört worden.

Zum Schutz der Lebewesen, insbesondere der Schweinswale, seien vor der eigentlichen Detonation kleinere Ladungen gezündet worden, die die Tiere aus dem Gebiet rund um die Sprengung vertreiben sollten, sagte der Sprecher.

Ein Meeresbiologe vom Naturschutzbund Deutschland, Sven Koschinski, kritisierte die Sprengung im einem Gebiet, das aus Umweltschutzgründen für die Schifffahrt gesperrt ist. Auch sei der Zeitpunkt ungünstig, da nach dem Winter gerade jetzt die Schweinswale in die Ostsee wieder einwandern. »Es ist total verrückt, in einem ausgewiesenem Naturschutzgebiet, in dem Schweinswale, Kegelrobben und Seehunde leben, eine Mine zu sprengen.« Sprengungen von diesem Ausmaß könnten zu tödlichen inneren Verletzungen der Tiere führen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal