Frischer Wind am Mekong?

Laotischer Präsident ruft nach einer Strategie gegen Korruption

  • Alfred Michaelis, Vientiane
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Das Thema wird erst neuerdings in der laotischen Öffentlichkeit heftig diskutiert, obwohl es schon uralt ist: die Korruption.

Der Mann, nennen wir ihn Bounma, hat die Nase voll. Er hatte ein Grundstück gekauft und versucht, eine ordentliche Urkunde darüber von den lokalen Behörden zu bekommen. Nach zwei Monaten fanden sich die Beamten endlich bereit, das Stück Land zu vermessen. Da hatte er die Staatsdiener nicht nur ordentlich beköstigt, sondern auch ein kleines Handgeld gezahlt. Bounma hat nichts gegen die Zahlung. Viel mehr brachte ihn auf die Palme, dass nach der Vermessung der Eifer der Beamten wieder versiegte. Jede Nachfrage resultierte in neuen Ermunterungen zu weiteren Zuwendungen.

Bounma ist nicht der Einzige, der in der Volksrepublik am Mekong solche Erfahrungen macht. Neuerdings wird das Thema in mehreren Internetforen intensiv diskutiert. Manchmal umschreiben die Nutzer das Thema verschämt als »Gebühren ohne Quittung«, manchmal als Trinkgeld oder »Beschleunigungszulage«. Immer öfter nennen die Men...


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