Wer hat, dem wird gegeben

Bildungspolitik

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Nur die Besten sollen Karriere machen dürfen, erklärte Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) Ende April. Das ist jetzt sinngemäß und etwas schludrig wiedergegeben, im Original hat die Ministerin, die sich derzeit des Vorwurfs erwehren muss, beim Abfassen ihrer Dissertation vor 32 Jahren nicht ganz sauber zitiert zu haben, nicht exakt dasselbe gesagt. Sie meinte »die Besten eines Jahrgangs« und die Berufsgruppe, um die es der CDU-Politikerin ging, waren die Lehrerinnen und Lehrer.

Auswahl nach Leistung zählt zu den ethischen Grundsätzen Schavans und da ist es kein Wunder, dass der Vorwurf des Plagiats bei ihr schwerer wiegt als etwa bei ihrem früheren Kabinettskollegen, dem Ex-Doktor zu Guttenberg. Für den Eliteforscher Michael Hartmann von der TU Darmstadt ist aber auch Annette Schavans Dissertation von 1980 ein Beispiel für eine »Karrierepromotion«. Die Absicht, im Wissenschaftsbetrieb Karriere zu machen, habe sie wohl ni...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.