AKW-Gegner wegen Ankettaktion verurteilt

Aktivisten müssen Geldstrafen zahlen

  • Lesedauer: 1 Min.

Greifswald (epd/dpa/nd). Zwei Atomkraftgegner sind am Montag vom Amtsgericht Greifswald zu Geldstrafen verurteilt worden. Wegen ihrer Proteste gegen einen Castor-Transport ins Zwischenlager Nord bei Lubmin müssen sie jeweils 40 Tagessätze zahlen, wie Gerichtsdirektor Jörg Dräger am Montag sagte - eine Frau 920 Euro und ein Mann 440 Euro. Sie hatten sich am 16. Dezember 2010 auf der Castorstrecke in Mecklenburg-Vorpommern an Bahngleise gekettet. Daraufhin bekamen sie Strafbefehle, gegen die sie Widerspruch einlegten.

Die beiden Robin-Wood-Aktivisten hatten über sechs Stunden die Gleise zu dem Zwischenlager blockiert. Die Staatsanwaltschaft warf ihnen in dem Prozess Nötigung, eine Zerstörung von Bauwerken sowie eine Störung öffentlicher Betriebe vor. Nach Angaben von Robin Wood lag der ursprüngliche Strafbefehl gegen die beiden Angeklagten bei 120 Tagessätzen (jeweils rund 3600 Euro). Nach Angaben der Naturschützer hatte die Staatsanwaltschaft in dem Prozess dann eine Strafe von 80 Tagessätzen gefordert.

Der Sprecher der Umweltorganisation, Daniel Häfner, wertete das Urteil als Teilerfolg. Zwei von drei Tatvorwürfen seien fallen gelassen worden. Möglicherweise gehen die Anwälte dennoch in Berufung, denn bei Nötigung müsse eine konkrete Person betroffen sein, sagte Häfner. Diese habe aber weder Gericht noch Staatsanwaltschaft benennen können.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal