Wowereits Stern stürzt ab

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So einen massiven Imageverlust haben Meinungsforschungsinstitute bei einem Politiker in Deutschland selten gemessen. Nach dem Desaster um die gescheiterte Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER ist der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) in der Beliebtheit der Wähler regelrecht abgestürzt: Dem neuen Berlin-Trend der »Berliner Morgenpost« und der rbb-Abenschau zufolge verlor Wowereit innerhalb eines Monats 18 Punkte Zustimmung. Demnach bewerten nur noch 44 Prozent der Berliner die Arbeit des Senatschefs positiv. 50 Prozent gaben dagegen an, weniger oder gar nicht mehr zufrieden zu sein. Für den Berlin-Trend hatte Infratest Dimap zwischen dem 8. und 11. Juni 1000 wahlberechtigte Berliner am Telefon befragt. Dass die Zustimmungswerte Wowereits unter 50 Prozent sackte, war in den vergangenen zehn Jahren seiner Regierungszeit nur selten der Fall. Zuletzt befand sich der Regierende Bürgermeister im Winter 2010 im Stimmungstief, als Berlin monatelang im Eis-Chaos steckte. Auf den Vorschlag, ob nicht das Technische Hilfswerk (THW) zur Glättebekämpfung einzusetzen sei, antwortete Wowereit seinerzeit: »Wir sind hier nicht in Haiti, wir sind in Berlin!«

Doch nicht nur die Arbeit des Regierenden wird eher negativ bewertet, sondern auch die der rot-schwarzen Koalition insgesamt. Deren Zufriedenheitswert sackte von 43 auf 34 Prozent ab. Das sind Werte, die sogar unter denen der schwarz-gelben Bundesregierung liegen. Erstaunlicherweise schlägt sich die miese Stimmung für den Senat nicht in der Zustimmung zu den Parteien nieder. Die Opposition profitiert jedenfalls kaum vom Umfragetief Wowereits. Würden an diesem Sonntag Abgeordnetenhauswahlen stattfinden, könnte die SPD sogar zwei Punkte auf 31 Prozent hinzulegen. Die CDU bliebe unverändert bei 25 Prozent. Abwärts ginge es für die Piraten, die vier Punkte auf zehn Prozent verlieren würden. Die LINKE bliebe ebenfalls bei zehn Prozent, die Grünen würden sich auf 17 Prozent steigern. mit dpa

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