Unnötiges Leid auf dem Schlachthof

Grüne kritisieren hohe Fehlerquote beim Töten

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (AFP/nd). Auf deutschen Schlachthöfen müssen die Tiere häufig unnötig leiden. Die Fehlerquoten beim Schlachten von Rindern liege teils bei über neun Prozent, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen. Bei Schweinen liege die Fehlbetäubungsrate bei handgeführten elektrischen Anlagen bei bis zu 12,5 Prozent. Selbst bei automatischen Anlagen betrage sie noch 3,3 Prozent.

Die Grünen-Abgeordnete Bärbel Höhn führte diese Fehlerquote auf die Akkordarbeit auf Schlachthöfen zurück. Laut Bundesregierung durchlaufen bis zu 750 Schweine pro Stunde die Betäubungsanlagen. Damit blieben fünf Sekunden für das fachgerechte Töten der Tiere. Bei Rindern seien es 80 Tiere pro Stunde, womit rund 45 Sekunden je Tier für das Töten blieben.

Die Bundesregierung charakterisierte die Zwischenfälle als schwerwiegend, verwies aber auf die Eigenverantwortung der Schlachthöfe, Tierschutzvorschriften einzuhalten. Höhn kritisierte, die Regierung weigere sich, »die Zusammenhänge zwischen den Arbeitsbedingungen und dem mangelnden Tierschutz beim Schlachten anzuerkennen«.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal