Karsai beklagt »Gipfel« an Korruption

Präsident: Keine Verträge mit Regierungsvertretern

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Kabul (AFP/nd). Afghanistans Präsident Hamid Karsai hat das wachsende Ausmaß von Bestechlichkeit und Vorteilsnahme in seinem Land beklagt. Die Korruption in Afghanistan habe einen »Gipfel« erreicht, sagte Karsai am Donnerstag in Kabul. Die Menschen in Afghanistan litten unter einem Mangel an Sicherheit in ihren Häusern, unter Einschüchterungen und dem Diebstahl von privaten Besitztümern und Regierungsgrundstücken, sagte Karsai.

Karsai warnte internationale Geldgeber davor, Verträge über den Wiederaufbau mit afghanischen Regierungsverantwortlichen oder deren Familien abzuschließen. Dies würde die Korruption weiter anfachen, sagte der afghanische Staatschef. Seit Ende 2001 sind mehr als 40 Milliarden Dollar an Hilfsgeldern in das Land am Hindukusch geflossen. Allerdings sieht sich auch das Umfeld Karsais mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert. So soll die inzwischen verstaatlichte Kabul Bank, an deren Führung auch Karsais Bruder Mahmud beteiligt war, 900 Millionen Dollar veruntreut haben.

Karsai warnte vor dem Parlament in Kabul zudem vor einer Zunahme der Angriffe auf afghanische Sicherheitskräfte. In den vergangenen Monaten habe er einen deutlichen Anstieg der Anschläge auf Polizisten und Soldaten festgestellt. »Jeden Tag haben wir mindestens 20 bis 25 Todesopfer«, sagte Karsai.

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