Profit oder Gesundheit?

Thomas Gebauer ist Geschäftsführer der Hilfsorganisation »medico international«

nd: Sie wollen ein Finanzierungsmodell, demzufolge starke Ökonomien Summen für ein Weltgesundheitssystem abführen. Wie soll das gehen?
Gebauer: Es geht darum, das Solidarprinzip, das systematisch für Umverteilung sorgt und im eigenen Lande durchaus noch akzeptiert ist, ins Globale zu übertragen. Reiche Länder sollen auch für die Bedürfnisse der ökonomisch schwächeren Länder aufkommen.

Infolge der Krise findet eine Totalprivatisierung des Gesundheitssystems in Europa statt. Sie wollen die Solidarsysteme, die man in Westeuropa kannte, exportieren.
Die Sicherstellung einer angemessenen Gesundheitsversorgung gehört zu den gesellschaftlichen Aufgaben, die öffentlich finanziert werden müssen, um allen Menschen den gleichen Zugang zu ermöglichen. Das darf nicht an persönliche Kaufkraft gebunden sein. Solche Gemeingüter sind überall auf der Welt, wenn auch oft nur in Ansätzen, realisiert. Mit der Ökonomisierung sind diese unter Dr...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.