Wieschke mag ruhig sein

Kommentar von René Heilig

  • Lesedauer: 1 Min.

Gestern saß auf der Zuschauertribüne des Erfurter Landtages ein Mann namens Patrick Wieschke. Der ist der oberste NPD-Führer im Freistaat Thüringen. Was er von Innenminister Jörg Geibert (CDU) über seinesgleichen und die »Kameraden der Tat« zu hören bekam, war ihm gewiss nicht neu. Und als Geibert über Schlussfolgerungen aus den Fehlern beim Kampf gegen Rechtsextremismus und über Versäumnisse bei der Fahndung nach den NSU-Mördern sprach, wird Wieschke tief in sich kein ahnungsvolles Angstfrösteln verspürt haben.

NPD-Verbot? Na ja ... muss das überhaupt sein? Schließlich sind für die Landesregierung Linke nach wie vor so gefährlich wie Nazihorden. Da wäre es doch unfair, Neonazis die Waffenscheine »ungültig« zu stempeln. Oder ihnen die (Volks-)Gemeinschaft zu verbieten. An diesem Wochenende gibt es auf Thüringer Nazigütern gleich mehrere »Sonnenwendfeiern«. Alles ganz harmlos, Volkstanz und so ... Der NPD-Mann mag ruhig sein! Keine Sorgen, dass die Regierung zu streng mit offenen, heimlichen oder einfach nur saudämlichen Sympathisanten der Rechtsextremisten ins Gericht geht. Jeder zweite Thüringer (also weit mehr, als es NPD-Wähler gibt) beklagt »Überfremdung«. Ja klar, schließlich beträgt der Ausländeranteil 2,7 Prozent im Land ...

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