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Krisenhilfe in 80 Ländern

»Enorme Herausforderungen« für Rotes Kreuz

  • Lesedauer: 2 Min.
Krisen und bewaffnete Konflikte in Nahost und Afrika haben Millionen Menschen seit 2011 unermessliches Leid zugefügt und sie abhängig von Nothilfe gemacht. Das beklagte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Montag in Genf.

Genf (dpa/nd). 6,8 Millionen Menschen waren 2011 in Krisenzonen auf medizinische Hilfe durch das Internationale Rote Kreuz angewiesen. Zusätzlich zur medizinischen Hilfe verteilte das IKRK 2011 Nahrungsmittel für 4,9 Millionen Menschen. Weil sich die Lage in mehreren Krisenherden rasch verschlechterte, hätten die Helfer »sehr flexibel, schnell und gemäß der konkreten Lage auf oft komplexe Situationen reagieren müssen«, sagte IKRK-Präsident Jakob Kellenberger bei der Vorlage des Jahresberichtes der Organisation.

Dabei sei das strikt auf Unabhängigkeit und Neutralität achtende Rote Kreuz »in Syrien zusammen mit dem Roten Halbmond bis jetzt die einzige in den umkämpften Gebieten tätige internationale Organisation«. Insgesamt leistete das IKRK in 80 Ländern medizinische und andere humanitäre Nothilfe.

»Die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Ereignisse sowie die massiven humanitären Notlagen, die sie hervorbrachten, waren enorme Herausforderungen für effektive und rasche Reaktionen«, betonte Kellenberger.

Für den 67-jährigen Schweizer Diplomaten war es die letzte Präsentation einer IKRK-Jahresbilanz. Nach zwölf Jahren gibt er den Präsidentenposten zum Monatsende an den ebenfalls aus dem Schweizer Außenministerium kommenden Diplomaten Peter Maurer (56) ab.

2011 gab das vor fast 150 Jahren in Genf gegründete IKRK, das unabhängig von staatlichen Institutionen operiert, für seine humanitären Hilfsoperationen 1,066 Milliarden Dollar aus. Hinzu kamen laut Jahresbilanz 205 Millionen Dollar an Kosten für die Organisation selbst, darunter im Genfer Hauptquartier.

Zu den aufwendigsten Hilfsoperationen für Not leidende Menschen gehörten die IKRK-Einsätze in Afghanistan, der Demokratischen Republik Kongo, der Côte d'Ivoire, Libyen, Mali sowie in Südsudan, Somalia und Jemen.

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