Islamisten schänden Weltkulturerbe

In der Wüstenstadt Timbuktu in Mali werden jahrhundertealte Heiligengräber zerstört

Im Norden Malis zertrümmern islamistische Rebellen zahlreiche muslimische Mausoleen in Timbuktu, das Weltkulturerbestätte ist. Das Vorgehen löste weltweit Entsetzen aus, auch Forderungen nach einer UN-Intervention wurden laut.

Mit Spitzhacken haben Mitglieder der islamistischen Rebellengruppe Ansar Dine mehrere jahrhundertealte Grabstätten in der aus Lehm gebauten Wüstenstadt Timbuktu in Mali zerstört. Seit Samstag wurden bereits sieben muslimische Mausoleen eingerissen. Die Gruppe kündigte an, alle 16 Heiligengräber in der historischen Stadt am Rand der Sahara zu zerstören. Die im volkstümlichen Islam verbreitete Verehrung von Heiligen und ihren Grabmalen stellt für Ansar Dine (»Verteidiger des Glaubens«) einen Verstoß gegen den Islam dar, weil nur Allah angebetet werden dürfe.

Erst am Donnerstag hatte die UNESCO beschlossen, Timbuktu wegen des bewaffneten Konflikts im Land auf die Rote Liste des bedrohten Welterbes zu setzen. Am gleichen Tag vertrieb Ansar Dine seine ehemaligen Verbündeten, die Tuareg-Rebellen, aus der Stadt. Noch im April hatten beide Gruppen gemeinsam Nordmali erobert und dort den...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.