Moskau im Streit mit Duschanbe

Tadshikistan pokert um Truppenstandorte

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Trotz sommerlich heißer Temperaturen in Moskau und vor allem in Duschanbe, der Hauptstadt Tadshikistans, ist das Klima in den zwischenstaatlichen Beziehungen derzeit frostig. Grund sind Differenzen bei den Verhandlungen zur Verlängerung eines Abkommens über russische Nutzungsrechte an Militärstützpunkten.

Russland hat in Tadshikistan - nahe der Grenze zu Afghanistan - zurzeit an drei Standorten insgesamt 7000 Soldaten stationiert: in Duschanbe, Kuljab und Kurgan Tjube. Dazu gehört die 201. Schützendivision, die im tadshikischen Bürgerkrieg (1992 bis 1997) eine herausragende Rolle beim Zwang zum Frieden spielte.

Die Stationierungsabkommen, die 2004 vereinbart wurden, laufen 2014 aus. Verhandlungen über einen Folgevertrag, die Russlands damaliger Präsident Dmitri Medwedjew schon 2008 anregte, brachten auch nach der Rückkehr Wladimir Putins ins Präsidentenamt keine Ergebnisse. Im Gegenteil: Die Töne wurden schriller. Beide Seiten nannten die Bedingungen, die der jeweils andere dabei stellt, unannehmbar.

Russland will, ähnlich wie für seine Stützpunkte in Armenien und Kirgistan, einen Pachtvertrag für 49 Jahre durchsetzen. Tadshikistan aber will sich für maximal zehn Jahre binden und den Pachtzins deutlich erhöhen. Von 250 Millionen...


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